Deine Katze trinkt zu wenig? Katzen zum Trinken animieren leicht gemacht!
Die meisten Katzen nehmen zu wenig Wasser auf. Warum das so ist und was eine Katze dazu bringt mehr zu trinken – wir klären auf.
Warum trinken Katzen wenig?
Katzen sind von Natur aus schlechte Trinker! Der Grund für das Trinkverhalten von Stubentigern liegt an ihrer Herkunft. Die heutigen Hauskatzen stammen von der afrikanischen Falbkatze (Felis silvestris lybica) ab. Diese lebten in einer sehr wasserarmen Gegend.
Darauf ist ihr Körper aber perfekt angepasst: ihr Durstgefühl ist niedrig und ihr Flüssigkeitsbedarf wird nahezu komplett über ihre Beute abgedeckt. Zudem sind ihre Nieren extrem leistungsstark und können Abfallstoffe auch mit nur wenig Flüssigkeit filtern.
Warum trinken Katzen lieber fließendes Wasser?
Die Ursprünge unserer Hauskatzen liegen in den trockenen Gebieten Palästina und Mesopotamien. Wirklich sauberes Wasser gibt es in warmen Ländern meist nur aus fließenden Gewässern. Stehendes Wasser weist hingegen häufig gesundheitsgefährdend hohe Keimzahlen auf.
Nun waren jene Katzen, die das fließende und saubere dem verkeimten Wasser vorgezogen haben, klar im Vorteil. Diese natürliche Selektion beeinflusst ihr Trinkverhalten bis heute. Sie folgen ihrem Instinkt und bevorzugen deshalb fließendes Wasser. Daher kommt also die Vorliebe vieler Katzen direkt aus dem Wasserhahn zu trinken.
Wie viel Wasser solle eine Katze pro Tag trinken?
Der durchschnittliche Wasserbedarf einer ausgewachsenen Katze beträgt rund 50 ml pro kg Körpergewicht. Eine Katze mit 5 kg muss demnach einen viertel Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Dies ist allerdings nur ein Richtwert. Jede Katze ist individuell und daher kann der Bedarf natürlich stark variieren.
Was passiert, wenn die Katze zu wenig trinkt?
Die Katze trinkt zu wenig? Das kann leider gesundheitlich relevante Folgen haben. Besonders die Nieren werden dadurch stark beansprucht. Denn als Entgiftungsorgan ist sie auf Wasser angewiesen um Abfallprodukte abtransportieren zu können. Im schlimmsten Fall führt dies zu einer chronischen Nierenerkrankung. Auch Harnwegserkrankungen, Harn- und Nierensteine sind Folgen von Wassermangel.
Die Entstehung von Harnsteinen und Harngrieß wird durch zu wenig Flüssigkeit extrem begünstigt. Schon bestehende kleine Kristalle werden erst nicht mehr ausreichend ausgespült und vergrößern sich in weiterer Folge. Denn die Ursache ihrer Entstehung ist zu hoch konzentrierter Urin und der entsteht durch Wassermangel. Die gefürchteten Struvit- oder Kalzium-Oxalat-Steine sind die Folge. Und solche Steine können im schlimmsten Fall die Harnröhre verstopfen. Giftstoffe können nicht mehr ausgeschieden werden und es kommt zu einem lebensbedrohlichen Rückstau in die Nieren. Hier hilft nur noch eine rasche Not-OP.
Kann der Flüssigkeitsbedarf der Katze mit Nassfutter gedeckt werden?
Der Wasseranteil bei Nassfutter liegt in der Regel bei rund 80%. Damit ist bei der alleinigen Fütterung von Nassfutter der Wasserbedarf der Katze nahezu abgedeckt. Zur Veranschaulichung und leichteren Nachvollziehbarkeit hier ein praktisches Beispiel:
Nassfutter | PERRO Cat Supreme Adult |
---|---|
Gewicht Katze | 5 kg |
Täglicher Wasserbedarf | 250ml |
Empfohlene Futtermenge | 300 g |
Angenommener Wassergehalt: | 79,2 % |
Mit Nassfutter aufgenommene Wassermenge: | 300 x 79,2% = 237,6 ml |
Wie erkennt man, dass die Katze zu wenig getrunken hat?
Die Trinkmenge einer Katze zu kontrollieren ist relativ schwierig. Es gibt einige Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass die Katze dehydriert ist:
- Eingefallene Augen
- Appetitlosigkeit
- Trockenes Zahnfleisch
- Stark riechender Urin
- Wenig flüssige Hinterlassenschaften im Katzenklo
Katzen zum Trinken animieren: Tipps rund um Trinkbrunnen und Co
Was also tun, damit die Katze mehr trinkt? So individuell wie jede Katze, ist auch ihre Vorliebe in puncto Wasseraufnahme. Hierbei gilt der Grundsatz: „Probieren geht über Studieren“. Einfach verschiedene Maßnahmen testen und beobachten, welche die Katze gut annimmt. Zudem sollte man immer auch darauf eingestellt sein, dass die Katze ihre Meinung ändert und eine Adaption notwendig wird.
- Katzentrinkbrunnen: fließendes Wasser animiert viele Katzen dazu, mehr zu trinken. Inspiration und Infos gibt es hier
- Eiswürfel: viele Katzen lieben Eiswürfel und lecken gerne daran. Vor allem für heiße Sommer ein Top-Tipp!
- Zwei bis drei Esslöffel Wasser zum Feuchtfutter geben. Ideal wären ca. 3 Mahlzeiten am Tag.
- Trockenfutter anfeuchten: am besten eignet sich dafür eine Sprühflasche.
- Mehrere Trinkmöglichkeiten in der Wohnung verteilt anbieten – auch aus verschiedenen Näpfen und Gefäßen.
GENUG GETRUNKEN?
Hautfaltentest
Mach' den Hautfaltentest!
Dafür mit Daumen und Zeigefinger vorsichtig eine Hautfalte an der Seite deiner Katze nehmen und ein paar Sekunden sanft zusammendrücken.
Wasserhaushalt OK
Danach loslassen und beobachten: geht die Hautfalte direkt wieder in die Ausgangsposition zurück, ist das ein Hinweis darauf, das der Wasserhaushalt der Katze passt und sie genügend Flüssigkeit aufgenommen hat.
Mehr trinken
Bleibt die Hautfalte aber stehen oder zieht sich nur sehr langsam wieder zurück, ist das ein Zeichen dafür, dass die Katze zu wenig Flüssigkeit aufgenommen hat und unbedingt mehr Wasser zugeführt werden muss.
...und noch mehr Tipps
- Trinkwasser aromatisieren: dazu eignet sich z.B. Hühnerbrühe (salzfrei), Thunfischwasser oder einem Teelöffel laktosefreier Milch oder Katzenmilch.
- Strikte Trennung: Futter, Wasser und die Katzentoilette möglichst weit voneinander getrennt aufstellen. Katzen trinken nicht gerne da, wo sie fressen.
- Immer frisch: Wasser mehrmals täglich austauschen.
- Kein gechlortes Wasser: Katzen trinken das gechlorte Wasser meist nicht. Stilles Mineralwasser schafft hier eine gangbare Alternative.
- Die richtige Temperatur: gibt es nicht, daher gilt es herauszufinden, ob die Katze Wasser in Zimmertemperatur oder doch lieber kalt bevorzugt.
- „Abgestandenes Wasser“: klingt jetzt absurd, doch es gibt auch Katzen, die auf abgestandenes Wasser abfahren.