Katzenwelpen richtig füttern: Welches Futter brauchen Kitten?
Im Wachstum vollbringt der Körper unserer kleinen Kätzchen Höchstleistungen. Unsere Aufgabe ist es, sie dabei optimal zu unterstützen um ihnen ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen. Wir erklären, worauf bei der Ernährung von Kitten zu achten ist.
Warum Kittenfutter?
Der Körper kleiner Katzenbabies benötigt extrem viel Energie. Ihr Energiebedarf ist doppelt so hoch wie der einer ausgewachsene Katze. Gleichzeitig können Kitten mit ihren kleinen Mägen noch keine großen Futtermengen aufnehmen. Daher ist spezielles, kalorienreiches Kittenfutter unbedingt notwendig.
Welche Nährstoffe muss gutes Kittenfutter enthalten?
Folgende Nährstoffe in der richtigen Dosierung muss Kittenfutter beinhalten:
- Eiweiß aus tierischen Quellen
- Fette und Fettsäuren
- Taurin
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Spurenelemente
- Wenige aber aufgeschlossene Kohlenhydrate
Wie oft am Tag braucht ein Katzenwelpe Futter?
Da das Verdauungssystem kleiner Katzen noch nicht ausgereift ist und auch der Magen noch sehr klein ist, empfiehlt es sich sehr, viele kleine Portionen über den Tag verteilt zu verabreichen.
Bis zu einem Alter von sechs Monaten sollten Kitten im Idealfall 4-5 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt bekommen. Die letzte am Abend vor dem Schlafengehen, damit sich das Kitten bei Bedarf auch in der Nacht noch bedienen kann.
Ernährung...ab der 4. Woche
Ab diesem Zeitpunkt soll angefangen werden den Kleinen erstmals Kittennahrung anzubieten. Um die Aufnahme zu erleichtern ist Breinahrung empfehlenswert. Dafür am besten Katzenwelpenmilch mit warmem Wasser verdünnen. Dazu kann Hafer- oder Reisschleim, aber auch gekochtes und passiertes Hühnerfleisch oder eine Dose Kittenfutter gegeben werden.
...ab der 10. Woche
Die Kitten trinken nun immer seltener bei der Mutter und bedienen sich häufiger am Futternapf. Sie brauchen jetzt knapp 90% der durch die Nahrung aufgenommenen Energie für ihr Wachstum. Entsprechend energiereich muss das Futter sein. Daher ist es absolut essentiell spezielles Kittenfutter zu verabreichen.
In dieser Zeit beginnt auch die Prägungsphase. Hier sollten Kätzchen verschiedene Futterarten kennen lernen, z.B. Trocken- und Nassfutter oder selbstgekochte Nahrung. Falls im Verlauf ihres Lebens eine Futterumstellung notwendig werden sollte, z.B. aus gesundheitlichen Gründen, gelingt diese meist leichter, da sie die verschiedenen Futterarten bereits kennen.
Kleine Katzen füttern - so geht's
Katzenbabies entwickeln sich in den ersten Lebenswochen rasend schnell. Immerhin erreichen sie innerhalb von 6 Monaten 75% ihres finalen (Ideal)Gewichts. Hier ein schneller Überblick über die verschiedenen Ernährungsphasen:
Lebenswoche | Nahrung |
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bis zur 3. LW | ausschließlich Muttermilch |
4. - 9. LW | Überwiegend Muttermilch, erstes Kittenfutter anbieten |
10. - 12. LW | Umstellung auf Kittenfutter |
Ab 12. LW - 1. Lebensjahr | Hochwertiges Kittenfutter |
...ab der 12. Woche
Seriöse Züchter geben Kitten erst jetzt ab. Somit sind jetzt auch die neuen Besitzer für die Fütterung der kleinen Katze zuständig. Noch ist der Verdauungstrakt nicht voll entwickelt, der Hunger ist aber groß. Daher ist es sehr sinnvoll – und zudem artgerecht – mehrmals täglich kleinere Mahlzeiten anzubieten. Katzen fressen in freier Wildbahn 10-20 kleine Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt– auch nachts.
Tipp: Kurz vor der eigenen Nachtruhe nochmals Futter bereitstellen, damit das Kätzchen bei Bedarf auch nachts eine Mahlzeit aufnehmen kann.
...ab dem 7. Monat
Je nach Rasse bzw. Größe kann ab dem 7. Lebensmonat mit der Fütterung von Adult Futter begonnen werden. Größere Katzenrassen, wie z.B. Maine Coon wachsen länger und können dementsprechend auch länger mit Kittennahrung versorgt werden. Spätestens ab dem 1. Lebensjahr sollte dann der Wechsel zu Futter für erwachsene Katzen begonnen werden. Ansonsten könnte der Stubentiger durch das kalorienreiche Futter übergewichtig werden.
Dürfen kleine Kätzchen Milch trinken?
Das Bild der Milch schlabbernden Kätzchen ist in unserer Gesellschaft sehr präsent. Aber ist Milch für Kitten wirklich gesund?
Grundsätzlich lautet die Antwort ganz klar NEIN. Warum? Kuhmilch unterscheidet sich von Katzen-Muttermilch sehr stark. Der markanteste Unterschied ist der deutlich höhere Laktosegehalt (Milchzucker) in Kuhmilch. Die Fähigkeit von Kitten, den Milchzucker zu verdauen nimmt nach der Umstellung auf feste Nahrung rasch ab. Häufig bekommen Kitten beim Verzehr von Kuhmilch Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Erbrechen. Vergleichbar ist dies mit einer Laktoseintoleranz beim Menschen
Es scheint aber doch Kitten und auch ausgewachsene Katzen zu geben, die Kuhmilch problemlos vertragen. Wieso das? Die Antwort liegt in der engen Verbindung zum Menschen – vor allem im ländlichen Raum. Denn dort wurden Katzen auf landwirtschaftlichen Betrieben oft als Mäusefänger gehalten. Wenn am Bauernhof auch Kühe gemolken wurden, gab es für die Katzen Milch als zusätzliche Mahlzeit. Diese Katzen haben offensichtlich – wie übrigens auch wir Menschen – eine gewisse Laktoseverträglichkeit entwickelt, die auch weitervererbt werden kann. Somit ist eine kleine, milchschlabbernde Bauernhofkatze ein durchaus realistisches Bild.
Klar ist jedoch auch, dass die wenigsten Samtpfoten heute noch auf einem Milchviehbetrieb aufwachsen und damit der Verzehr von Kuhmilch für die wenigsten Kätzchen Sinn macht.
QUICK-TIPPS FÜR DIE KITTENFÜTTERUNG
Mehrere Mahlzeiten
Bis zu einem Alter von 6 Monaten sollten Kätzchen 4 - 5 Mal täglich kleine Portionen Futter angeboten werden.
Ausreichend Wasser
Kleine Katzen brauchen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße rund 50 % mehr Flüssigkeit als ausgewachsene Katzen. Trinkbrunnen mit frischen Wasser können zur Wasseraufnahme animieren.
Energie
Kitten benötigen zum Wachsen das Doppelte an Energie im Vergleich zu adulten Katzen. Daher sollte auf alle Fälle ein kalorienreiches Alleinfuttermittel für Kitten gefüttert werden.
Was ist besser für Kitten? Trocken- oder Nassfutter?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Vielmehr sind es Vorlieben der Kitten oder auch der Besitzer, die letztendlich darüber entscheiden. Wichtig ist nur: das Futter muss als Alleinfuttermittel deklariert sein. Dann versorgt es dein Kätzchen mit allen wichtigen Nährstoffen, die es für ein gesundes Wachstum braucht.
Vorteile der Futterarten
Vorteile Trockenfutter | Vorteile Nassfutter |
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Zahngesundheit: durch das Zerkauen werden die Zähne mechanisch gereinigt und so der Bildung von Zahnbelag vorgebeugt. | Eiweißgehalt: Nassfutter ist meist eiweißreicher als Trockenfutter. |
Größe: An die Gebissgröße angepasste Kroketten sind leicht zu kauen und zu schlucken. | Mehr Wasser: mit bis zu 80% Feuchtigkeit unterstützt Nassfutter die Flüssigkeitszufuhr. |
Praktisch: Kommt dem natürlichen Fressverhalten der
Kitten entgegen: Tagesration morgens in den Napf. So kann sich das Katzenjunge nach Belieben bedienen. |
Akzeptanz: die meisten Kitten lieben den intensiveren Geruch und die Textur und mögen Nassfutter daher sehr gerne. |
Wasser für kleine Katzen
Eine wichtige Rolle in der Ernährung von Katzenbabies spielt die Flüssigkeitsaufnahme. Der Wasserbedarf einer jungen Katze ist rund 50% höher als der einer ausgewachsenen Katze. Hinzu kommt, dass Katzen als ehemalige Wüstenbewohner tendenziell dazu neigen zu wenig Wasser aufzunehmen.
Bei Nassfutter wird zumindest ein Teil des Bedarfes bereits durch das Futter gedeckt. Bei der Fütterung von Trockenfutter ist das jedoch nicht der Fall. Deshalb unbedingt darauf achten, dass den Katzenwelpen genügend frisches Wasser zur Verfügung steht.